Am 10. Februar 2018 findet in Frankfurt unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministers für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, die Jahreskonferenz der Selbsthilfeverbände in der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) statt. In diesem Jahr lautet das Thema: »Medikamentenabhängigkeit – Wenn das Heilmittel zum Suchtmittel wird«.
Medikamentenmissbrauch: ein weibliches Problem?
Das Thema Sucht betrifft alle Altersgruppen und beide Geschlechter gleichermaßen. Allerdings ist festzustellen, dass Sucht auch geschlechtsspezifische Merkmale hat: Medikamentenmissbrauch ist besonders bei Frauen anzutreffen. Ebenso ist festzustellen, dass in unterschiedlichen Lebensaltern unterschiedliche Süchte im Vordergrund stehen. So ist der Gebrauch und Missbrauch von Psychopharmaka im hohen Alter schwer voneinander abzugrenzen.
Medikamente: häufigste Suchtform
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) berichtet von bis zu 1,9 Millionen Medikamentenabhängigen. Medikamentenmissbrauch ist damit die häufigste Suchtform noch vor Alkoholabhängigkeit (1,8 Millionen Betroffene) und deutlich vor der Anzahl Abhängiger von illegalen Drogen (400.000 – 500.000).
Problematisch für die Hilfestellung und Behandlung von Betroffenen sind die verschiedenen Auswirkungen einer Medikamentensucht. Medikamentenabhängigkeit ist eine leise und unauffällige Krankheit. Die geringe Stoffwahrnehmbarkeit (keine »Fahne«) bewirkt, dass die Sucht bereits lange besteht, bevor sie vom sozialen Umfeld der Betroffenen entdeckt wird.
Die Jahreskonferenz möchte mit Referaten aus verschiedenen Blickwinkeln für das Thema sensibilisieren und am Nachmittag in der Kleingruppenarbeit mit den Referent/-innen Konsequenzen für die Selbsthilfearbeit reflektierten.
Programm
09:30 Uhr | Begrüßung und Eröffnung |
Horst Wassum, Sprecher der Landeskonferenz Suchtselbsthilfe in der HLS | |
Ansgar Funcke, Vorsitzender der HLS | |
Grußwort | |
Wolfgang Schmidt-Rosengarten, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration | |
09:50 Uhr | Medikamentenabhängigkeit aus suchtärztlicher Sicht |
Dr. Rüdiger Holzbach, Chefarzt im Klinikum,Arnsberg | |
10:25 Uhr | Apotheken können eine Menge tun |
Dr. Ernst Pallenbach, Apotheker, Villingen-Schwenningen | |
11:00 Uhr | Pause |
11:30 Uhr | Theater RequiSiT |
Improvisationstheater, Hofheim | |
12:00 Uhr | Medikamentenabhängigkeit – Erfahrungen aus der Selbsthilfe |
12:30 Uhr | Mittagspause |
13:15 Uhr | Kleingruppenarbeit |
mit den Referent/-innen des Vormittages | |
14:45 Uhr | Zusammenfassung der Tagungsergebnisse |
15:00 Uhr | Ende der Veranstaltung |
Anmeldung
Anmeldeschluss ist der 27. Januar 2018!
Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte aus der Suchtselbsthilfe. Eine Tagungsgebühr wird laut den Informationen des Veranstalters nicht erhoben. Anmeldungen können über das Online-Formular auf den Seiten der HLS eingereicht werden.
Weitere Informationen
Weitere, unter Umständen aktuelle Informationen zur Veranstaltung sowie zur Arbeit der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen finden Sie auf der entsprechenden Veranstaltungsseite der HLS.
Unterstützung
Finanzielle Unterstützung erfährt die Veranstaltung von der AOK-Hessen.
Flyer
Der Flyer zur Veranstaltung liegt als PDF auf den Seiten der HLS zum Download bereit.
Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen
Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein. Sie ist der Zusammenschluss der fünf Verbände der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen und ihrer Mitgliedsorganisationen, die auf dem Gebiet der Suchtprävention, -beratung, -therapie und Rehabilitation tätig sind. In der HLS sind nahezu alle hessischen Einrichtungen der Suchtprävention und Suchthilfe organisiert: 200 Einrichtungen im professionellen Bereich sowie 600 Selbsthilfegruppen.
Die Homepage der HLS: https://www.hls-online.org/
Anfahrt
Bürgertreff Saalbau Gutleut
Rottweiler Str. 32
60377 Frankfurt am Main